Nicht nur Geburtstage sind ein Anlass, über das eigene Leben – oder das Leben als solches – nachzudenken. Aber auch.
Mich hat ein Text tief beeindruckt, den ich fand: eine tiefgründige Reflexion über das, was wichtig ist im Leben. Geschrieben wurde er von einem brasilianischen Schriftsteller und Musikethnologen, Mário de Andrade. Ich nahm zunächst an, er sei Zeitgenosse, weil seine Gedanken so zeitgemäß sind. Doch er starb bereits 1945. Unglaublich, wie aktuell er reflektierte!
Ich habe aus seinen Gedanken ein Lied gemacht, seine Worte in eine lyrische Form gebracht und mit einer Melodie versehen.
Meine Seele hat es eilig
1. Ich hab meine
Ich fühl’ mich wie
Ich hab’ keine
Ich hab’ keine
2. Ich vertrage auch nicht mehr Manipulierer und Opportunisten, und die Neider, die versuchen sich Talente und Erfolge and’rer zu bemächtigen.
Zu kurz ist meine Zeit, um nur Überschriften zu diskutieren. Meine Seele ist in Eile, die Bonbons geh’n zur Neige, ich such’ das was zählt im Leben.
Ich möcht’ mit Menschen sein, die einfach menschlich leben, die über ihre Fehler lachen und die trotz Erfolge nicht überheblich werden. Menschen, die nicht vor Verantwortung flieh’n, die zur Würde and’rer Menschen steh’n, die für sich Gerechtigkeit und Wahrheit wählen: das macht das Leben lebenswert.
3. Ich suche Menschen, die versteh’n, die Herzen and’rer zu erreichen, die durch harte Lebensschläge lernten sanft die Seele zu berühren um zu wachsen.
Ja, ich hab’ es eilig, ich hab’ es eilig, so intensiv zu leben, wie es erst die Reife möglich macht.
Ich verschwende keins der Bonbons mehr, die ich noch habe bis hierher. Sie sind köstlicher, ich weiß, als alle, die ich bisher probiert hab’.
Das ist mein Ziel: das Ende zufrieden zu erreichen, im Frieden mit mir, mit meinen Lieben und mit meinem Gewissen.
4. Wir haben zwei Leben, und das Zweite beginnt, wenn du erkennst: du hast nur eines.
Wir haben zwei Leben, und das Zweite beginnt, wenn du erkennst – richtig erkennst! – du hast nur eines.
Text und Musik Gery De Stefano, CD “Schlüssel in der Hand”, Sax: Pierre De Stefano
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